bettgeflüster

So, das Tablet ist nach einem Besuch beim Service-Center wieder heil, die Benutzerin hatte nur ein Tästchen übersehen, das zum Anschalten des Geräts nicht ganz unwichtig ist. Fast alles in Ordnung also, und ein Tag, der auch sonst von einem Quentchen Glück im letzten Moment geprägt war. So wie der Ozu-Film (Late Autumn), in den ich mich trotz verpasster Straßenbahn im allerletzten Moment doch noch als letzte eingelassene der Warteschlange einschleichen konnte. Immer wieder schön. Und aus der ersten Reihe ganz links ist man nochmal extra froh, daß der Meister sich standhaft dem Breitwandformat verweigert hat.

Ansonsten voll im Berlinale-End-Schnief-und-Hust-Modus, den nach Geräusch-Lage im Kinosaal ein Drittel des Publikums befallen hat. Also wieder mal krankheitshalber den ebenfalls berlinale-end-üblichen Tagesspiegel-Umtrunk geschwänzt.

Die Veranstaltung zur Frauenfilmförderung am Donnerstag früh war erfrischend lebendig und aggressiv, wie nicht nur ich fand. Erst die üblichen Präsentationen und Panels mit Case-Studies und einer schön aggressiven “Intervention” von Jasmila Zbaniç. Und noch während des Panels hatte eine negative Äußerung von Frau Cornelia Hammelmann vom Deutschen Filmförderfonds zur Forderung nach einer Frauenquote im Saal soviel Unmut hervorgerufen, daß sich schon bald am bereitstehenden Saalmikrofon eine lange Schlange von Frauen bildete, die ihrem Unmut laut und zornig Ausdruck verliehen. Hoffentlich wird eine Bewegung draus, die vielleicht wirklich mal etwas für die Frauen verändert. Doch ich habe jetzt schon zwei mal kurz und ausführlich (für den Tagesspigel und die.standard) über die Veranstaltung berichtet, deshalb hier nur der

Link zur Website.

Im Radio (Deutschlandfunk, Rüdiger Suchsland) mal wieder einen Beitrag zur Berlinale gehört, wo die Festival-Sektionen Forum und Panorama (mit jeweils über 50 Filmen!) als “Nebenreihen” abqualifiziert und so mit dem Kiezkino oder dem Indigenous Cinema in einen Topf geworfen werden.

Zum Abschluss auch zwangsweise noch einmal in das überteuerte Schnellrestaurant im Cinemacks-Eck gestrandet (aber aus Trotz ohne Konsum), wo das Berlinale-Fachpublikum komplett verschwunden ist und durch aufgetakelte Russen und Russinnen ersetzt, denen hohe Preise und schlechte Qualität bei ihrem Ausflug an den roten Teppich wohl nichts machen.

So, das war es es wohl (schade, hat mehr Spass gemacht als ins Kino zu gehen….)für dieses Jahr – oder überhaupt, denn wer weiß, wie es mit dem Blog im nächsten Jahr aussehen (und ausgehen) wird.

Bilanz:
- kein mal in Delphi oder Zoo-Palast geschafft
- ein mal in die Retro (eine absolute Novität)
- zwei Wettbewerbsfilme (“Stratos” und den Resnais, der auf recht unterhaltsame Weise bishherige Resnais-Filme kopiert und dafür den Bauer-Preis für künsterische Erneuerung bekommen hat.
- drei Lieblingsfilme gefunden: “Al doilea joc/The second game”, “Casse” und “The Forest is Like the Mountains”, alle Forum

Und: Die Idee mit dem Imbiss-Essen an der frischen Luft statt im Mief des Einkaufszentrums ist (jedenfalls in einem milden Winter wie diesem) eine schöne Idee, die so vollmundige angepriesene Qualität ist aber – jedefalls zu den gesalzenen Preisen – doch eher hochgehyped und so immer noch keine echte Alternative zu Coa und Butter Lindner.

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