Macht was ihr wollt
“Es fühlt sich gut an, in einem Film mitzuspielen”, sagte Ralph Finnes bei der Pressekonferenz zu Grand Budapest Hotel, “bei dem der Regisseur das machen kann, was er will.” Im Fall von Wes Anderson ist das glücklich aufgegangen. Die schräge Sicht auf die Welt und ihre Geschichte ist ja inzwischen ein Markenzeichen und die verspielten Filme Andersons eine verlässliche Größe. Auch und gerade bei der Berlinale. Die allerdings zeichnet sich dadurch aus, dass sie Filme zeigt, bei denen die Regisseure in aller Regel eben gerade das machen dürfen, was sie wollen. Das klingt nach Freiheit, ist aber oftmals Hilflosigkeit. Dominik Grafs Schiller Menage a Trios beispielsweise, die viel zu lang, zu uneindeutig und letztlich zu beliebig ist, hätte einen weiteren lektorierenden Eingriff gut gebrauchen können, von George Clooneys doch sehr platten Monuments Men ganz zu schweigen. Da hilft auch der Verweis auf die gute alte Zeit der Kriegsfilme nicht. Nein, heute war kein guter Tag der Berlinale. Da zieht man sich besser zurück und sagt, macht doch was ihr wollt.