nachgetragener anfang

Aus irgendeinem Grund hat – wenn ich es richtig sehe die Veröffentlichung dieses Blöggchens zu Beginn der Berlinale nicht funktioniert. Der Vollständigkeit halber sei es deshalb hier nachgetragen.

Freitag 10.2.

Die Besichtigung der Eröffnungs-Show am heimischen TV gestern abend wurde durch einen Straßenbahnunfall verhindert. Auch der Rest  fängt gut an: Sitze mal wieder zu Hause an DVD-Spieler und  Schreibtisch statt im Kino am Potsdamer Platz (dort allerdings in den Forums-Vorab-Pressevorführungen oft genug die letzten Wochen), warte auf einen Boten mit DVD-Nachschub: Das passt perfekt:  Draußen macht die schöne Sonne so gar keine Lust auf dunkles Kino. Und eine erste Sichtung der diesjährigen Verhältnisse am Potsdamer Platz ist erschreckend: Good old Maxbar ist verschwunden, hätte ja nie gedacht, dass ich deren verranztem Kombüsen-Charme mal nachtrauern würde, doch das Nachfolge-Etablissement erinnert noch unangenehmer gleich an Kantine, den Blick auf die Speisekarte habe ich noch nicht gewagt. Gestern war es trotzdem voll, es gibt ja auch keine richtigen Alternativen. Und die disaströsen Sperrholz-Kulissen-Trennwände im Kinogebäude selbst haben sich leider auch nicht – wie letztes Jahr erhofft – als Provisorium erwiesen. Als Festivalbetreiber kann man da vermutlich wenig machen. Aber  kann sich nicht wenigstens der Architekt gegen solche Verunstaltung wehren? Zu den Filmen erstmal nichts, da reicht die Energie gerade erstmal für das pflichtgemäße Abarbeiten für den Broterwerb aus. Nur der höchst lobende Hinweis auf Calle Overwegs “Beziehungsweisen” sei hier vorweggenommen, den ich aufgrund unglücklichen Umständen nicht für den Tagesspiegel bejubeln darf. Endlich einmal ein ‘Beziehungsfilm’, der die Sachen auf den Punkt bringt, statt sie umständlich zu zerreden. Dabei wird auch hier genug gequatscht. Aber Overwegs raffinierte Mischform zwischen Inszenierung und Dokumentarfilm (ähnlich aber deutlich ausgereifter als 2002 bei “Das Problem ist meine Frau”) macht die Sache auch formal interessant, bleibt aber immer der Sache verpflichtet. .

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